EVP für Zertifikatsausweitung mit Augenmass

Der Bundesrat hat heute noch keine Ausweitung der Covid-Zertifikatspflicht beschlossen, wird dies jedoch tun, wenn eine Überlastung der Spitäler droht. Für die EVP gilt nach wie vor als oberstes Gebot, eine Überlastung der Spitäler und vor allem des Gesundheitspersonals zu verhindern. Eine temporäre Ausweitung der Zertifikatspflicht mit Augenmass ist der geeignetste Weg, um einschneidende Massnahmen für die gesamte Gesellschaft zu verhindern.

Bereits im April 2021 hatte der Bundesrat seinen Öffnungsplan vorgelegt und dabei aufgezeigt, dass ab August Einschränkungen nur noch bei einer möglichen Überlastung der Spitäler und nur noch für Personen ohne Zertifikat (weder geimpft, noch genesen oder getestet) in Frage kommen. Leider könnte dies bald nötig werden, da insbesondere die Intensivstationen der Spitäler erneut an den Anschlag kommen und bereits wichtige Operationen verschoben werden müssen. Diese Situation ist für die EVP unhaltbar:

 «Dass wichtige Operationen bei Non-Covid-Patienten wegen nicht geimpften Covid-Patienten verschoben werden müssen, ist nicht gerecht», sagt EVP-Präsidentin und Nationalrätin Lilian Studer.

Bei einer Ausweitung der Zertifikatspflicht bleibt der freie Impfentscheid gewahrt, da das Zertifikat auch die Optionen des Testens und der Genesung beinhaltet. Allerdings soll die Zertifikatspflicht mit Augenmass eingeführt werden. Die EVP hält beispielsweise die Zertifikatspflicht im öffentlichen Verkehr (Grundversorgung) für nicht sinnvoll. Auch hinterfragt sie diese für Gottesdienste ab 30 Teilnehmenden. Denn wer als Organisator Maskenpflicht, genügend Abstand und Kapazitätsreduktionen einhalten und durchsetzen kann, soll weiterhin Gottesdienste und Anlässe mit einer höheren Personenzahl ohne Zertifikatspflicht durchführen können. Für Veranstaltungen mit ungenügender Abstandsmöglichkeit bzw. an Orten ohne Maske (z.B. Restaurants etc.) sollen Zertifikate jedoch zur Pflicht werden, bis sich eine Entspannung der Situation abzeichnet. Klar ist auch, dass die Ausweitung der Zertifikatspflicht davon abhängt, ob die Impfkampagne noch einmal genügend Fahrt aufnehmen kann oder nicht. Die Impfungen schützen nachweislich sehr gut vor schweren Verläufen.

Kein Verständnis hat die EVP für den laschen Umgang mit Reiserückkehrern aus Destinationen mit hohen Inzidenzzahlen. Während in der Schweiz Massnahmen gelten, hat man diese Reisenden komplett ausser Acht gelassen und zum Beispiel auf jegliche Quarantäne-Bestimmungen bei der Rückreise verzichtet. So sind die Spitäler derzeit vor allem wegen Ferienreisenden nahe an der Überlastung und nicht wegen Ansteckungen in der Schweiz, die mit dem Zertifikat hätten vermieden werden können. Eine Quarantäne-Pflicht für ungeimpfte Reisende aus Ländern mit hoher Inzidenz muss daher umgehend wieder eingeführt und durchgesetzt werden.

 

Kon­takt:

Lilian Stu­der, Par­tei­prä­si­den­tin und Natio­nal­rä­tin: 076 575 24 77
François Bach­mann, Vize­prä­si­dent (Roman­die): 079 668 69 46
Roman Rutz, Gene­ral­se­kre­tär: 078 683 56 05

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